SET
In diesem Artikel möchte ich über das Switch Embedded Teaming oder den SET schreiben.
Prinzipiell ist zu sagen, dass wenn du weder Hyper-V noch S2D einsetzt, das SET nicht wirklich Sinn macht.
Dies aus dem simplen Grund da du die Hyper-V Rolle installiert haben musst, um den SET nutzen zu können.
Aber eins nach dem anderen.
Netzwerk Teaming in Windows Server
Seit Windows Server 2012 kennen wir das LBFO Teaming, also die Teaming Funktionalität direkt in Windows. Diese ermöglicht uns einfach in Windows mehrere Netzwerk Adapter zu einem «Team» zusammen zu führen. Gründe dafür sind einerseits die Ausfallsicherheit, anderseits aber auch mehr Bandbreite.
Im Unterschied zu LBFO wo wir ein Team gebaut haben und dann einen Hyper-V Switch darüber- wird beim SET direkt ein Hyper-V Switch erstellt der die Teaming Funktionalität inne hat.
Ein weiterer Unterschied ist das ein SET nur über PowerShell oder dann über den VMM deployed werden kann. Es gibt keine «grafische» Variante.
Kompatibilität SET Switch
SET ist kompatibel zu folgenden Windows Server 2016 unterstützten Technologien:
- Datacentre bridging (DCB)
- Remote Direct Memory Access (RDMA)
- Single root I/O virtualization (SR-IOV)
- Virtual Machine Queues (VMQ)
- Hyper-V Network Virtualisierung — NV-GRE und VxLAN
- Receive-side Checksum offloads (IPv4, IPv6, TCP) — Falls die LAN Karte die Technologie unterstützt
- Virtual Receive Side Scaling (RSS)
SET ist inkompatibel zu folgenden Technologien:
- Mischen von unterschiedlichen LAN Adaptern in einem Team
- LACP
- Receive side scaling (RSS) – da RSS bei der Erstellung eines Hyper-V Switches zu Gunsten VMQ deaktiviert wird
- 1X Authentifizierung
- IPsec Task Offload (IPsecTO)
- QoS
- Receive side coalescing (RSC)
- TCP Chimney Offload
- Virtual Machine QoS (VM-QoS)
Teaming Modi SET Switch
Während LBFO 3 Modi zur Verfügung stellt, nämlich:
- Switch Depended
- Switch Independent
- Active/Standby
unterstützt SET nur noch Switch Independent – Dynamic. Im Umkehrschluss heisst dies das in einem SET immer alle LAN Adapter aktiv sind, es gibt keine Standby Möglichkeit. Weiter sind keine Switch abhängigen Konfigurationen wie LACP mehr möglich.
Load Balancing Modi
Auch hier ist einer weg gefallen, nämlich Address Hash.
Unterstütz werden nur noch die Modi Dynamic und Hyper-V Port. Während sich Hyper-V Port ganz richtig für Hyper-V anhört, ist es aber so dass wir diesen Modus nach Möglichkeit immer vermeiden wollen.
Die Empfehlung seitens Produkt Gruppe ist klar: Switch Independent – Dynamic.
Leider ist es aber so dass in manchen Kundenumgebungen genau dieser Modus Probleme macht, da die Netzwerkseite nicht damit umgehen kann oder will.
Bei einer Switch Independent Konfiguration übernimmt Windows die Logik und der Switch weiss davon nichts.
Bei einer Switch dependend Konfiguration besteht das Team aus einer Konfiguration die auch auf dem Switch bestehen muss.
Address Hash
Dieser Modus ist beim SET / Server 2016 nicht mehr verfügbar.
Beim Address Hasch wird aus der Quell und Ziel IP und dem TCP Port ein Hash- Wert errechnet.
Bei einer Übermittlung gehen alle Pakete, die denselben Hash- Wert haben über diesen Adapter.
Beim ausgehenden Verkehr wird dieser über alle Adapter im Team verteilt, beim eingehenden jeweils nur über einen Adapter.
Hyper-V Port
Hier wird der Datenverkehr nur über einen Adapter gebracht, was eine Limitierung der Bandbreite zur Folge hat.
Eine VM kann also immer nur die Bandbreite einer Karte nutzen.
Die Einstellung Hyper-V Port sollte daher möglichst verhindert werden, da sie die «schlecht-möglichste» ist.
Dynamic
Dieser Modus ist seit 2012 R2 verfügbar und der empfohlene Modus.
Dynamic ist schlicht eine Kombination aus „Address Hash“ und „Hyper-V-Port.
Der ausgehende Verkehr geht dabei über alle Adapter im Team.
Der eingehende Verkehr wird im Modus „Hyper-V-Port“ nur über einen Adapter geleitet.
Im Teammodus „Switch independent“ ist dies die empfohlene Einstellung.