Wie komme ich in die Azure Schweiz Cloud?

Wanderweg in der Schweiz

Aktuelle Situation Azure Schweiz

Lange schon wusste man, dass sie kommen, die Schweizer Azure Rechencenter. Lange war jedoch auch das Warten auf den Eintritt- der auch heute noch nicht garantiert ist. Aber eins nach dem anderen!

In einem so kleinen Land wie wir es sind, wo wir nicht jeden Tag mit Superlativen um uns werfen, in so einem Land sollte ein Markteinritt gut gewählt sein. Was nützt es, wenn man an den Markt geht und keiner da ist? Das war wohl auch eins der Themen, mit denen sich Microsoft in den letzten Monaten auseinandersetzen musste. Die Angaben über den Launch waren schon immer schwammig- als ehemaliger Mitarbeiter von Microsoft kenne ich das Spiel nur zu gut. Was für uns vielleicht einfach ein Launch ist, ist für einen Hersteller meist eine riesige Sache. So will man doch im richtigen Moment auf den Markt, um das sogenannte Momentum auskosten zu können. Alle Aufmerksamkeit auf uns- nur so wird neues Business generiert.

Da Microsoft in der Vergangenheit, vor allem gab es da einen Fall in der Ära Balmer, erhebliche Nachteile und schlechte Geschäfte eingestehen musste, hat man reagiert. Daher sind Termine heute erst real, wenn man es selbst nachprüfen kann- vorher kann noch alles passieren.

Nachdem nun aber alle aus den Sommerferien zurück sind, konnte auch Microsoft mit dem offiziellen Launch an die Presse und endlich für (alle) die Türen öffnen.

Wer jedoch in der Thematik steckt, allenfalls mit einem Projekt oder Plänen für die Schweizer Rechencentern, der wird feststellen müssen das es dann doch nicht ganz so einfach ist.

Ich hatte das Glück, das ich einen der wenigen Early Adopter betreue und schon länger auf den Start hingearbeitet habe. Ich, resp. der Kunde durfte dann auch rund 2 Wochen vor dem Launch in die neuen Regionen Switzerland North und Switzerland West.

Azure Dashboard Region Switzerland North

Nur leider ist es so dass viele diese Auswahl nicht sehen und das hat auch seine Gründe. Entgegen der Annahme das wir nun einfach alle die Rechencenter fluten können, gibt es zum jetzigen Zeitpunkt nur einen Einlass nachdem man diesen beantragt hat und dann auch zugelassen wird.

Konkret bedeutet dies, dass man einen Antrag stellen muss und dann auch einen Plan haben muss was man überhaupt in welchem Zeitraum deployen will. Zuerst muss man jedoch nachweisen können das man eine Firma in der Schweiz hat und auch aufzeigen können das die Daten nicht die Schweiz verlassen dürfen.

Auf dieser Informations- Seite findet man den Link für den Antrag: https://azure.microsoft.com/de-de/global-infrastructure/switzerland/

Achtung! Der Link führt auf das Azure Portal und da auf die Support Seite, auf der man ein Ticket erstellen kann. Daher muss man zwingend über einen Azure Tenant verfügen und natürlich auch mit einem Account anmelden, der die Rechte auf dem Tenant hat.

Wieso dieser Aufwand?

Die Gründe sind wohl mannigfaltig wieso dies so laufen muss und ich darf und kann an der Stelle auch nur spekulieren. Zum einen ist es so dass Microsoft Schweiz im Vorfeld schon von dem Interesse an den Schweizer RZs überrascht wurde. Es ist so dass wir nicht nur einen strengen Datenschutz haben, es ist auch so dass wir politisch und wirtschaftlich sehr stabil dastehen und dies viele Länder um uns herum auf die Idee bringt die Daten in der Schweiz zu lagern. Dieser Bewilligungsprozess soll nun auch sicherstellen, dass am Ende nicht 90 Prozent ausländische Firmen den Platz belegen, sondern Schweizer Firmen.

Des Weiteren ist es vielleicht so- aber darüber kann ich wirklich nur spekulieren, das die Kapazitäten auch ein Thema sind. Ich habe Rechencentren in den USA gesehen, da hat man als Europäer keine Vorstellung wie viel Platz die haben, um Server auf eine Wiese zu stellen. In der Schweiz wird’s da schon schwieriger, also alles etwas runter skaliert und daher wird man mit Hinsicht der Ankermieter auch ein gutes Capacity Management machen müssen…

Jedoch bin ich überzeugt dass Primo Amrein, der Cloud Lead der Schweiz und Microsoft Wort halten wird und sobald sich der Sturm mal etwas gelegt hat, man auch keine solchen Prozesse mehr vorschieben muss.

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